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Potsdam - Nur kurz unterhalb von Berlin?

Potsdam Brandenburg Deutschland


Vielen Menschen fällt im Gespräch über Potsdam lediglich ein, dass die Stadt nur unweit entfernt von Berlin liegt. Dass sich die alte Residenzstadt allerdings keineswegs hinter der berühmten Nachbarstadt verstecken muss, wissen erstaunlicherweise nur die Wenigsten. Potsdam ist die größte Stadt des Bundeslandes Brandenburg und gehört zur Metropolregion Berlin/Brandenburg. Als ehemalige Residenzstadt Preußens besticht Potsdam durch eine Vielzahl geschichtsträchtiger Bauten und Einrichtungen, so dass das zusammenhängende Ensemble der Stadt seit 1990 als größte räumliche Sammlung von Welterbestätten des Landes in der Liste der UNESCO geführt wird. Neben der geschichtlichen Bedeutung Potsdams macht sich die örtliche Wirtschaft vor allem im Bereich der Medientechnologie in Funk und Fernsehen einen Namen. Darüber hinaus ist die Stadt als Bildungsstandort ausgesprochen attraktiv, worauf nicht nur namhafte Bildungseinrichtungen schließen lassen, sondern die große Zahl gemeldeter Studierender.
 

Geschichte von Potsdam
 
Mit der Einrichtung der Mark Brandenburg im 12. Jahrhundert wurde die wesentlich ältere Siedlung an der Havel im Heiligen Römischen Reich etabliert. Seit 1317 wurde Potsdam mit der Einrichtung einer Burg erstmals als Stadt vermerkt, woraufhin die Verleihung der Stadtrechte im Jahr 1345 vorgenommen wurde. Zwar war Potsdam bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges eine bedeutende Residenz der Hohenzollern, doch nennenswertes Wachstum war erst nachrangig zu verzeichnen. Erst Kurfürst Friedrich Wilhelm hatte im 16. Jahrhundert die Ambition, aus der kleinen Markstadt eine repräsentative Residenz zu entwickeln. Im Rahmen des Toleranzediktes von Potsdam um 1680 strömten mehr als 20.000 Menschen in die Stadt, um mit ihrem Engagement und umfangreichem Fachwissen der Stadt zu wirtschaftlichem Aufschwung zu verhelfen. Die Einrichtung Potsdams als Garnisonsstadt führte zu einem weiteren Bevölkerungswachstum. Das heutige kulturell wertvolle Erscheinungsbild der Stadt wurde durch Friedrich den Großen geprägt. Er veranlasste die Umgestaltung der Fassaden der Bürgerhäuser im barocken Stil, ließ die Parkanlagen von Sanssouci umgestalten und gab 1745 das Residenzschloss Sanssouci in Auftrag. Zum politischen Verwaltungszentrum wurde Potsdam nach den napoleonischen Kriegen im Jahr 1813 und konnte mit der Anbindung an das Eisenbahnnetz 1838 auch wirtschaftlich an vergleichbare Städte anschließen. Doch insbesondere auf politischer Ebene war die Stadt ein wichtiger Schauplatz und das nicht nur während der kurzen Zeit der Weimarer Republik. Deshalb hatte nicht nur die unmittelbare Nähe zur Hauptstadt des Reiches hatte zur Folge, dass Potsdam während der Luftangriffe des Zweiten Weltkrieges stark zerstört wurde. Im Rahmen des Aufbaus der DDR geriet die Stadt allerdings auch räumlich ins Hintertreffen. Erst nach der Wiedervereinigung Deutschlands und der Einrichtung Potsdams als Landeshauptstadt erwachte die alte Stadt an der Havel im wahrsten Sinn des Wortes wieder aus dem Dornröschenschlaf, sowohl als Verwaltungsstadt, aber auch als wirtschaftliches und kulturelles Zentrum der Region.
 
Bevölkerungszuwachs
 
Heute überzeugt Potsdam über den Status als Weltkulturerbe der UNESCO hinaus mit den besonderen Bemühungen der Verantwortlichen, das historische Stadterbe wieder zu reanimieren. Rückschlüsse auf die Bedeutsamkeit der Stadt, nicht nur für das Land Brandenburg, liefert zum Beispiel die Einwohnerentwicklung. Während die Bevölkerungszahlen der Region langfristig rückläufig sind, kann die Stadt fortwährend einen Bevölkerungszuwachs verzeichnen, was nur teilweise in den zahlreichen Eingemeindungen begründet liegt. Während 2008 die Einwohnermarke von 150.000 Personen überschritten wurde, wird bis 2020 mit beinahe 165.000 Einwohnern gerechnet und bis 2030 sogar mit mehr als 180.000 Personen.
 
Eine moderne Wirtschaftslandschaftzum Arbeiten und Leben
 
Potsdam ist demnach nicht ausschließlich „optisch“ ein attraktiver Wohnort. Im Vergleich zum Rest der ehemaligen DDR konnte sich die Landeshauptstadt wirtschaftlich relativ gut entwickeln und beeindruckt mit einer relativ geringen Arbeitslosenquote. Das durchschnittliche Einkommen zählt zu den höchsten der neuen Bundesländer, wohingegen die Pro-Kopf-Verschuldung sogar deutschlandweit erstaunlich niedrig ausfällt. Grund dafür ist die seit Jahrzehnten intensive Ausrichtung auf Verwaltung, Handelswirtschaft, Technologie und Wissenschaft der Stadt. Eine moderne Wirtschaftslandschaft, führende Forschungseinrichtungen und ein attraktiver, zukunftsorientierter Arbeitsmarkt machen Potsdam zu einem spannenden Anziehungspunkt zum Arbeiten und Leben. Ganz klar, Potsdam ist nicht lediglich „irgendeine Stadt irgendwo bei Berlin“.
 
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