Neuss - Nicht nur alt, sondern auch modern

 

 

Es ist anzunehmen, dass schon vorher eine germanische Siedlung unweit des heutigen Stadtkerns anzutreffen war. Die günstige Lage am Fluss und die Tatsache, dass sich an dieser Stelle ein entscheidender Handelsweg entlang zog, führten dazu, dass regelmäßig zeitweise genutzte Lager errichtet wurden. Infolge dessen siedelten sich Angehörige und Gefolgschaften der Soldaten in unmittelbarer Nähe an, es entstanden Gräberfelder und eine eine so genannte Lagervorstadt. Diese zivile Siedlung mit Händlern, Bauern, Handwerkern und dergleichen begründete die spätere, feste Siedlung mit dem Namen Novaesium. Doch erst im Jahr 1190 wurde von der Siedlung als Stadt gesprochen und erst nach 1200 wurde eine befestigte Stadtmauer mit fünf Toren zum Schutz der Bewohner errichtet. Nennenswerten wirtschaftlichen Aufschwung konnte die alte Stadt während des Mittelalters nur zeitweise erreichen. Endgültiges erfolgreiches Wachstum erreichte die Stadt in Folge der Industrialisierung, insbesondere aufgrund der Anbindung an das überregionale Eisenbahnnetz während des späten 19. Jahrhunderts.

 

 

Wie viele Industriestädte in Nordrhein-Westfalen wurde auch Neuss während des zweiten Weltkrieges durch alliierte Bomberangriffe stark zerstört. Zudem waren nicht nur die Produktionsanlagen der Stadt das Ziel der Angriffe, weil vor allem gegen Ende des Krieges durch bewusste Bombardierung der zivilen Gebiete die Kriegsmoral der Bevölkerung geschwächt werden sollte. Das Ergebnis waren großflächige Zerstörungen der historischen Baustrukturen. 

 

 

Während die Stadt erst zu Beginn der 1960er Jahre die 100.000 Einwohner-Grenze zur Großstadt überschritt, endete das größte Stadtwachstum bereits zu Beginn der 1970er und pendelte sich in etwa auf dem heutigen Stand ein. Besonders attraktiv für Neuzugänge von Außerhalb ist die Stadt aufgrund der guten Verkehrsanbindung in alle Richtungen und ihrer Wirtschaftssituation. Der wichtigste Dreh- und Angelpunkt ist der Hafen, an den sich zahlreiche Gewerbegebiete anschließen. Aber auch im Süden der Stadt finden sich Gewerbebetriebe. Die Schwerpunkte der Fertigung sind ausgesprochen vielseitig und reichen von der Metall- und Papierverarbeitung bis hin zur Lebensmittelindustrie, verbunden mit Technologiebetrieben, sowie Logistik- und Handelseinrichtungen.

 

 

Zahlreiche Kultur- und Freizeiteinrichtungen machen die Stadt als Wohnstandort interessant. Hinzu kommt ein großes Angebot an Bildungseinrichtungen, die Neuss zu einer attraktiven Wohnmöglichkeit machen, nicht nur für Familien mit Kindern. Zudem ist die Stadt für ihre jährlich stattfinden Veranstaltungen bis weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Zu erwähnen sind dabei das Neusser Bürger-Schützenfest, das Frühlingsfest der Kulturen und der Karneval. Tierfreunden wird die Pferdemesse Equitana ein Begriff sein, die jedes Jahr im Mai auf dem Gebiet der Galopprennbahn stattfindet. Darüber hinaus sind nicht alle historischen Bauwerke im Stadtgebiet durch die kriegerischen Angriffe des zweiten Weltkrieges zerstört worden. Das bedeutet, dass sich im Stadtgebiet zahlreiche Bauten befinden, die unbedingt einen Besuch wert sind. Dazu gehören insbesondere die Reste der mittelalterlichen Wehranlage, wie das gut erhaltene Obertor, aber auch der Blutturm und die Reste des Hamtores. Außerdem befindet sich mit dem „Schwatte Päd“ das älteste Gasthaus am Niederrhein in Neuss. Das älteste Haus der Stadt ist das „Alte Kaffeehaus“ aus dem Jahr 1571. Wer es ungewöhnlich mag, wird in Neuss auch auf seine Kosten kommen, denn hier kann ein einmaliger Barfußpfad begangen werden.

 

Die „Mischung“ macht es also in Neuss, ganz gleich, ob es nun klassische Unterhaltung, spannende Freizeitgestaltung oder Erholung im Grünen sein soll. Neuss ist nicht nur ein attraktives Arbeitsziel, sondern besticht durch ein anziehendes, heterogenes Erscheinungsbild in sozusagen jeder Hinsicht.

 

Bildnachweis: © Helmut Niklas - Fotolia.com, © Photodesign-Deluxe - Fotolia.com