Stadtinformationen Mülheim an der Ruhr

Die nordrhein-westfälische Stadt Mülheim an der Ruhr liegt zwischen Duisburg, Essen und Düsseldorf und ist Teil des Ruhrgebiets. Sie gehört zur Metropolregion Rhein-Ruhr. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts liegt die Einwohnerzahl über 100.000, damit zählt Mülheim an der Ruhr zu den Großstädten.

 
Geschichte
 
Um das Jahr 883 n. Chr. wurde auf der westlichen Ruhrseite eine spätkarolingische Wehranlage zur Abwehr der Wikinger errichtet. Aus dieser Anlage entstand später das Schloss Broich, das zusammen mit dem sogenannten Kirchenhügel, der sich auf der gegenüberliegenden Flussseite befindet, als Ursprung der späteren Stadt Mülheim gilt. Urkundlich erwähnt wird der Ort erstmals 1093, damals noch "Mulinhem" genannt, als Gerichtsstätte. Im 18. Jahrhundert begann mit dem Ausbau der Ruhr zu einer bedeutenden Schifffahrtsstrasse der Aufstieg der Stadt. Es kam zur Ansiedlung von Textilfabriken und im 19. Jahrhundert zur Gründung einer ersten Eisenschmelze, die gegossene Metallteile herstellte und den Grundstein für die spätere Friedrich Wilhelm-Hütte legte.
1815 wurde Mülheim zusammen mit dem Großherzogtum Berg Teil des preußischen Staates.
In der Friedrich Wilhelm-Hütte wurde 1849 die Stahlproduktion mit Hilfe von Kokskohle aufgenommen. Dies hatte die Gründung von Brikettfabriken zur Folge. Im Laufe der Zeit wurden die vorhandenen Kleingruben zu Tiefbauzechen vereinigt, allerdings war der Ausbau der Kohleproduktion bald nicht mehr steigerungsfähig und Nachbarstädte begannen Mülheim diesbezüglich zu überrunden, es setzte eine wirtschaftliche Umstrukturierung ein, in deren Verlauf unter anderem die Firma Thyssen & Co. gegründet wurde.
Im zweiten Weltkrieg wurde Mühlheim stark zerstört und nach dem Krieg zunächst durch Demontagen der Industrieanlagen geprägt. Die Situation besserte sich aber bereits in den 50er Jahren wieder. In den 60er Jahren setzte ein Strukturwandel ein, durch die Stahl- und Kohlekrise bedingt, wurde Mülheim mit der Schließung der Zeche Rosenblumendelle die erste bergbaufreie Stadt des Ruhrgebiets.
Dieser neuerliche Umstrukturierungsprozess ist geprägt von einer Rückbesinnung auf die Vergangenheit als Handelsstadt.
Im Rahmen der Landesgartenschau kam es außerdem 1992 zu einer Umwandlung von brachliegenden Industrieanlagen zu Grünflächen. Heute gilt Mülheim an der Ruhr gerade wegen der weitläufigen Grün- und Waldflächen als attraktiver Wohnort in der Region.
 
Sehenswürdigkeiten & Freizeitangebote
 
Das 1980 gegründete Theater an der Ruhr befindet sich im Gut Raffelberg und erfreut sich überregionaler Bekannt- und Beliebtheit. Hier findet auch regelmäßig das Theaterjugendclub - Festival Unruhr statt.
Auch das Kulturzentrum Ringlokschuppen setzt inzwischen vermehrt auf Theaterproduktionen, ist aber nach wie vor Stätte der großen Festivals wie der Ruhr Triennale und der Mühlheimer Stücke.
Das zum Teil aus dem 13. Jahrhundert stammende ehemalige Zisterzienserinnenkloster Saarn ist nicht nur, neben Schloss Broich, das älteste Bauwerk Mülheims, sondern hat sich ebenfalls zu einem wichtigen Kulturzentrum entwickelt, hier finden unter anderem die bekannten jährlichen Saarner Orgeltage statt. Außerdem findet sich in dem Kloster Saarn eine umfangreiche Bibliothek und ein Klostermuseum.
In dem Schloss Broich befindet sich das Historische Museum des Mülheimer Geschichtsvereins, das kostenlos besucht werden kann. Außerdem finden hier das Castle Rock und das Burgfolk Festival statt, die jedes Jahr Hunderte von Besuchern anziehen.
 
Natur
 
Der Broich-Speldorfer Wald bildet zusammen mit dem Duisburger Stadtwald ein ca. 39 Quadratmeter umfassendes Gebiet, das über ein enges Wegenetz verfügt und von den Mülheimern als Naherholungsgebiet genutzt und geschätzt wird. Zum Teil ist der Broich-Speldorfer Wald als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
 
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